Chronik

Die ersten Anfänge der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen reichen zurück bis in die Zeit Kaiser Ludwigs des Bayern (1283–1347). In einer historischen Skizze von Schrobenhausen findet sich der Hinweis, dass schon im Jahre 1334 zu Schrobenhausen eine Schießstätte erbaut wurde. Gleich nach ihrem Entstehen wurde eine Schützenordnung erteilt, die in den Jahren 1597 und 1676 bestätigt wurde.

1759 erhielt die Schützengesellschaft durch den damaligen Kurfürsten Karl Theodor (1724–1799) ein landesherrliches Privileg, das noch heute als fester Zusatz im Titel erscheint. 1868 wurde die Schützenordnung für das Königreich Bayern revidiert und 1954 durch das Bayerische Innenministerium als noch heute geltende Satzung anerkannt.

In alten Urkunden der Gesellschaft stößt man immer wieder auf Namen von bedeutenden Adels- und Bürgerfamilien der Stadt Schrobenhausen und der engeren Heimat. So finden wir die Freiherren von Pfetten, Bürgermeister Alexander Höcht und mehrere Bezirksamtmänner (heute Landräte) unter den Schützenkommissaren der vergangenen 100 Jahre. In der Schützenordnung von 1676 sind die Namen Herb und Öfele erwähnt, die damals das Schützenmeisteramt inne hatten. Unter den Schützen finden sich auch Namen der alten Schrobenhauser Geschlechter, einmal wird sogar Franz Josef Lenbach, Stadtmaurermeister und Vater des „Malerfürsten“ Franz von Lenbach erwähnt.

Das bedeutendste Preisschießen in der Geschichte dürfte wohl das Königsschießen im Jahre 1857 gewesen sein, bei dem auch seine Majestät, König Maximilian II, in Schrobenhausen weilte. Franz von Lenbach verewigte dieses Ereignis auf einer Schützenscheibe, die sich, neben anderen Scheiben des Malers (zu sehen in der historischen Sammlung), im Besitz der Schützengesellschaft befindet.

Ein weiteres Ereignis war im Jahre 1910 die Einweihung des neuen Schützenheimes, verbunden mit einem Jubiläumsschießen anlässlich des 575-jährigen Bestehens. Zu diesem Anlass wurde durch Hofrat Georg Hitl eine Königskette gestiftet, die bis 1985 regelmäßig ausgeschossen wurde. Seitdem ist die Kette in der historischen Sammlung der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft ausgestellt.

Während des 2. Weltkrieges war eine Ausübung des Schießportes nicht möglich. Die Schießstätte wurde zweckentfremdet, und nur den Bemühungen des damaligen 1. Schützenmeisters Karl Gunzner (1886 - 1961), war es zu verdanken, dass das wertvolle Eigentum der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft, Schützenscheiben und Urkunden, gerettet werden konnte.

Nach den Kriegswirren hat sich im April 1958 im Wohnzimmer des Cafetiers Ecker das Schützenmeisteramt mit Karl Gunzner als 1. Schützenmeister neu konstituiert. Die alte, den Anforderungen nicht mehr entsprechende Schießstätte wurde verkauft. Von der Stadt Schrobenhausen konnte zu günstigen Bedingungen ein Grundstück am Mahlberg erworben werden. Gunzners Initiative und insbesondere den Bemühungen des nachfolgenden 1. Schützenmeisters Dr. Hubert Klebel, der von 1961 bis 1964 der Gesellschaft vorstand, war es zu verdanken, dass unter Mithilfe der Stadt und der Mitglieder eine moderne Schießstätte mit Schießständen bis zu 100 m entstand. Bis zum Jahr 1961 war sie soweit fertiggestellt, daß ein Eröffnungsschießen, verbunden mit der 625-Jahr-Feier, stattfinden konnte. Im selben Jahr gründete sich der Sportschützengau Schrobenhausen im Schützenheim der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft.

Untrennbar verbunden ist die Nachkriegsgeschichte der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft mit dem 1. Schützenmeister, Stadtbaumeister Josef Käser, der das Amt im Jahr 1964 übernahm und es 33 Jahre bis 1997 innehatte. Unter seiner Führung entstand der größte Sportschützengruppe im Gau Schrobenhausen mit mittlerweile knapp 500 Mitgliedern. Die Schießstätte wurde in den Jahren 1980/83 um eine 10 m - Halle und einen 25 m - Pistolenstand mit automatischer Klappscheibenanlage erweitert, so daß heute alle gängigen Disziplinen von 10 m bis 100 m geschossen werden können.

Die Schützen der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft sind bis heute in den Gewehr-, Pistolen- und Bogendisziplinen bis hin zu Landesmeisterschaften erfolgreich. Bei den Wettkampfrunden LG und LP auf Gauebene gehörten Mannschaften der FSG Schrobenhausen von Anfang an dazu. Weiter haben sich in den letzten Jahren auch Wettkämpfe in der Disziplin KK-Sportpistole etabliert. Diese Runde, die im Gau Ingolstadt geschossen wird, erfreut sich regen Zuspruches.

Um Brauchtum und Tradition zu bewahren, gründete sich im Jahr 1988 die Böllergruppe der Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft. Die Aktivitäten der Böllerschützen erstrecken sich neben dem traditionellen Schießen bei Jubiläen, sowie dem Anschießen des neuen Jahres und der Feste der Stadt Schrobenhausen auch auf überregionale Veranstaltungen.

1977 wurde der Bogensport in Schrobenhausen von Apotheker Hanns Schultes ins Leben gerufen und 1978 als eigene Abteilung in die Kgl. Priv. Feuerschützengesellschaft eingegliedert. Bereits 1979 wurde das erste FITA-Turnier als 1. Schrobenhausener Spargelturnier auf dem Mühlrieder Sportplatz ausgerichtet und in jährlicher Folge mit steigender Beliebtheit durchgeführt bis dann die Dreifachturnhalle in Schrobenhausen die Möglichkeit einer wetterunabhängigen Veranstaltung bot. Seit 1986 ist nun das Franz-von-Lenbach-Hallenturnier im Februar ein fester Termin für die besten Schützen aus ganz Bayern. Eine weitere Disziplin stellt die im Jahr 2002 gegründete Feldbogengruppe dar. Die sehr aktiven Schützen sind auf Turnieren in naher und weiterer Umgebung gut vertreten.

Eine ausführlicher Überblick über das Schützenwesen in Schrobenhausen bietet Gerd Daniel in seinem Buch „Mit Armbrust und Büchse“, erhältlich bei der FSG Schrobenhausen.